Praxis Lautstark! auf Schatzsuche
Die Praxis Lautstark! stellt das neuste Therapiekonzept zur strategieorientierten lexikalischen Therapie in der Logopädie dar und bietet somit ab sofort spannende „Schatzsuchen“.
Wenn Kindern die Wortbedeutung oder die Wortform unbekannt ist, ist es das primäre Ziel der „Schatzsuche“ mit Frau Julia Schubert und Frau Lena Neuwöhner, die Reaktionen des Kindes in den Situationen so zu verändern, das das eigenaktive Lernen angestoßen wird. In ihrer Therapie wird das Entdecken von unbekannten Wörtern zum außerordentlich erlebten Erfolgserlebnis. Denn die Kinder gehen gemeinsam mit den Handpuppen, dem Piraten Peer und dem Zauberer Idefix, auf eine Schatzsuche.
Viele lexikalisch gestörte Kinder haben bisher häufig die Erfahrung gemacht, dass das Nicht-Wissen oder das Nicht-Kennen von Wörtern von ihrem Umfeld negativ bewertet wurde. Häufig sind sie frustriert oder schämen sich, weil sie Wörter nicht kennen oder immer wieder nach den gleichen Wortformen fragen müssen, die sie aktuell nicht abrufen können. In der Folge ziehen sie sich nicht selten immer stärker aus sprachlichen Interaktionen zurück.
Diese Kinder zeigen sehr viel weniger spontanes Frageverhalten, um sich neues Wissen zu erschließen. Einige Kinder haben möglicherweise sogar überhaupt kein Bewusstsein darüber, dass ihnen bestimmte Wörter unbekannt sind. Sie geben sich damit zufrieden, dass sie sprachliche Äußerungen oft nur „so ungefähr“ verstehen, dass es also immer einige Wörter gibt, deren Bedeutung sie nicht kennen.
Durch diesen völlig neuen Therapieansatz in der Logopädie werden unbekannte Wörter jedoch semantisch elaboriert. Strategien zum verbesserten Einspeichern kommen besonders bei schwierigen – in der Regel also längeren oder phonologisch komplexen Wörtern – zum Einsatz. Sie helfen gerade Kindern mit eingeschränkter auditiver Gedächtnisspanne, die phonologischen Wortformen differenziert zu durchgliedern und ausreichend lange im Arbeitsgedächtnis zu halten, um eine detaillierte phonologische Repräsentation im mentalen Lexikon abspeichern zu können.
Das Kind begibt sich dazu aktiv und gemeinsam mit der Therapeutin auf die Suche nach unbekannten Wörtern, indem den Kindern unterschiediche Lernstrategien an die Hand gegeben werden. Bei Zugriffsschwierigkeiten auf vorhandene lexikalische Einträge werden die Kinder ermutigt, so viele Informationen wie möglich zu dem entsprechenden Wort zu erinnern.
Mit Hilfe von sog. Kategorisierungsstrategien wird den Kindern deutlich gemacht, dass Wörter auf vielfältige Art und Weise miteinander vernetzt sind und nach verschiedenen Gesichtspunkten zueinander sortiert und geordnet werden können. Kinder, die noch stark nach thematischen Gliederungsprinzipien sortieren, können so dazu angeregt werden, stärker nach kategorialen As- pekten zu sortieren sowie auf Oberbegriffe aufmerksam zu werden.
Insbesondere der „Zaubertrick“ als eine hilfreiche Strategie und spielerischer Zugang, hat es den Kindern angetan: So wird die Wortform ausreichend lange im Arbeitsgedächtnis gehalten, um differenziert analysiert und abgespeichert zu werden.
Um einen größtmöglichen langfristigen Erfolg zu garantieren ist für Frau Schubert in ihrer Arbeit der Einbezug der Eltern in den Therapieprozess unbedingt notwendig und wünschenswert.
Die Methode ist bereits mit Kindern ab 4 Jahren sehr erfolgreich. Sie sind herzlich eingeladen sich bei Rückfragen oder für eine Beratung mit Frau Schubert in Verbindung zu setzen.